Golden leuchtet das Edelmetall, funkelnd strahlen die Diamanten und plötzlich wirkt der Schmuck fast schon wie in ätherischem Schimmer. Doch dahinter verbirgt sich nicht nur die festgefrorene Brillanz von Juwelen, Gold und Silber, sondern auch etwas Handwerk und ein gutes, künstlerisches Gespür hinter der Kameras. Auch bei der Schmuckfotografie handelt es sich schließlich um eine Form der Fotografie und dies bedeutet eben, dass sich Uhren, Ohrringe, Ketten und Anhänger vor der Kamera in Szene setzen lassen. Was das konkret bedeutet, erfahren Sie hier.
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Schmuck besitzt von Natur aus eine reflektive Oberfläche. Das bedeutet, dass das Edelmetall fast schon spiegelähnliche Eigenschaften aufweist. Im Alltag fällt das kaum auf, doch auf Produktbildern, die den Schmuck featuren, können solche Details stark auffallen. Lichtstative und selbst Fotograf und Kamera können im Schmuck sichtbar werden, dazu bedarf es von Kundenseite aus keiner speziellen Software. Bereits das regulär im Online-Shop vergrößerte Bild reicht aus, um solche Faux-Pas zu offenbaren. Selbst Beleuchtungssituationen, die für andere Produktfotos ausreichend sind, können bei Schmuck ungenügend sein. Die starke Reflexion macht also gutes Licht zur absoluten Notwendigkeit. Doch was genau bedeutet das konkret für Schmuckfotografie? Prinzipiell erfordert Schmuck ein weißes und diffuses Licht. Statt weniger klarer Lichtquellen erfordert Schmuck aufgeweichtes Licht von allen Seiten. Dies leuchtet nicht nur den Schmuck gleichmäßig aus, sondern sorgt auch für eine Abbildung ohne harte Schatten oder Kontraste. So werden auch filigrane Kanten und Formen vom Licht sachte umschmeichelt. Harte Schlagschatten und unschöne Spiegelungen gehören zu den unschönsten Fehlerquellen bei der Schmuckfotografie. Deswegen ist eben nicht nur das richtige Know-How entscheidend für gelungene Bilder vom güldenen Geschmeide, der sportlichen Armbanduhr oder den funkelnden Ohrringen, sondern auch die richtige Ausrüstung.
Viel flächiges Licht ist alleine aufgrund der Größe der Schmuckstücke notwendig. Denn ob nun Ohrringe oder Kette, Schmuck ist doch eher klein. Dies erfordert bei der praktischen Ausführung der Bilder entweder spezielle Makro-Objektive oder aber weite Tele-Optiken. Beide Varianten haben ihre Vorteile, einen Nachteil haben sie jedoch gemein. Bei weit geöffneter Blende ist die Schärfentiefe so gering, dass nur eine kleine Ebene des Schmucks wirklich gestochen scharf wäre. Für Produktfotografie ist das natürlich ein absolutes No-Go, daher werden Fotos von Schmuck auch stets leicht abgeblendet, dies erfordert natürlich technisch mehr Licht, um auch bei kürzeren Belichtungszeiten wackelfreie Produktfotos liefern zu können. Nicht nur das Licht ist für die Beleuchtung entscheidend, sondern die gesamte Inszenierung. Daher wird Schmuck auch häufig in Lichtschächten, mit Seidenpapier oder mit WD-Folie (White Diffusion) fotografiert, hier bricht das Licht durch die weiße Struktur durch und wird gewissermaßen aufgeweicht. Das ist perfekt, um Schmuckstücke flächig mit Licht zu umgeben. Soll der Schmuck doch kleine, präzise Lichtreflexe werfen, etwa um Konturen etwas deutlicher zu betonen, so können präzise Spots eingesetzt werden. Dies hebt nicht nur Wölbungen und Kurven hervor, sondern sorgt auch bei Edelsteinen und insbesondere Perlen für das perfekte Funkeln. Zwar ist die Lichtfarbe nicht unbedingt entscheidend für Fotos, schließlich kann der Weißausgleich der Kamera vieles wieder wett machen, dennoch lohnt es sich, auf eher kühle LEDs zu setzen. Die Lichtqualität sollte dem Tageslicht nachempfunden werden, um objektiv zu vermitteln wie warm bzw. kühl Gold, Silber oder die Juwelen auf der Haut der Kunden wirken. LEDs oder Leuchtstoffröhren bieten sich als Lichtquellen an, gerade LEDs sind besonders flexibel. Sie verbrauchen nur wenig Strom, sind besonders leicht und können auch sehr nah an Seidenpapier positioniert werden, da sie nur eine geringe Wärme abstrahlen.
Natürlich bedeutet eine kleine, überschüssige Reflexion im Edelmetall nicht, dass das Foto vom Schmuck gänzlich unbrauchbar wird. In vielen Szenarien ist gar nicht auszuschließen, dass einmal etwas Ungewünschtes im Bild verbleibt. Doch dank moderner Tools in der Bildbearbeitung können solche Malheurs in der Bearbeitungssoftware noch bestens behoben werden. Manchmal stellt Schmuck eben aufgrund der ganz besonderen Schwünge und Formen und der reflektiven Textur Anforderungen an das perfekte Foto, die physikalisch gar nicht erfüllt werden können. Dank professioneller Retusche aber können auch aufwendige Arbeiten durchgeführt werden, ohne dass Sie Ihren Kunden ein falsches Gefühl vom Schmuckstück vermitteln. Schließlich geht es bei guter Bildbearbeitung nicht um Täuschung, sondern um eine optimale Darstellung des Schmucks. Ein kleines Detail, das unbedingt nicht nachträglich retuschiert werden sollte, sind übrigens Fingerabdrücke. Daher sollten Sie beim Handling des Schmucks stets darauf achten, keine Abdrücke zu hinterlassen, am besten durch das durchgängige Tragen von Handschuhen. Denn so lässt Schmuck sich ganz sorglos drapieren und ansprechend im Bild positionieren.
Bei Uhren kann die perfekte Position fürs Foto besonders anspruchsvoll werden. Hier empfiehlt es sich, die Uhr aufzustellen und dafür auf Hollow Man Fotografie zurückzugreifen. Dadurch wirkt die Uhr ganz so, als schwebe sie am Handgelenk eines unsichtbaren Mannes. Der richtige Untergrund als perfekte Grundlage für Fotos Bei der Schmuckfotografie sollte nichts vom Schmuckstück ablenken, entsprechend bietet es sich an, neben einer weißen Version, auch eine freigestellte Version einzusetzen. Bei dieser haben Sie die Möglichkeit, verschiedene Untergründe einzusetzen, etwa passend zum Branding Ihres Stores. Ein hochwertiger weißer Hintergrund ist aber in Zweifelsfällen für Schmuckfotos immer genau richtig, da er auch die Lichtreflexionen im Schmuck bestens komplimentiert. Eine interessante Alternative zum weißen Untergrund kann eine Plexiglasscheibe sind. Ebenso wie der weiße Untergrund in einem Lichtschacht lässt diese Licht hindurch, offeriert jedoch zusätzlich eine Reflexion des Schmuckstückes. Nicht in allen Fällen ist dies gewünscht, der Schmuck lässt sich hierdurch etwa nur schwer freistellen und im Detail abbilden - aber es ist eine veritable Alternative zur rein weißen Umgebung.